Heute geht es in der Serie rund um das Thema „Nachhaltig heiraten“ mit dem Thema “nachhaltig speisen” weiter. Letzte Woche habe ich schon thematisiert, wie man die Hochzeitstorte nachhaltig gestalten kann (siehe Beitrag: Nachhaltig heiraten – Teil 3: Die nachhaltige Torte). Bei der Planung und Konzeption des Hochzeitsessens gibt es mehrere Punkte, über die man sich Gedanken machen sollte.
Saisonale Zutaten verwenden
Egal, ob die Speisen von der Location vor Ort oder einem extra beauftragten Cateringunternehmen angeboten werden, in jedem Fall kann man darum bitten, auf saisonale Produkte zurückzugreifen. Heiratet ihr beispielsweise im Juni, dann könnt ihr Erdbeeren und Spargel in euer Menü integrieren. Wer sich im Herbst das Ja-Wort gibt, kann sich über Speisen mit Kürbis freuen. Veganes Essen produziert in der Regel den geringsten CO2-Ausstoß. Es ist nicht jedermanns Wunsch ein komplett veganes Menü anzubieten, daher ist es wichtig die bestmögliche Zusammenstellung von saisonalen Zutaten (ob vegan oder nicht) zu kreieren.
Da nicht jedes Brautpaar die Zeit hat, regionale Bauern und Anbieter abzufahren, ist es essentiell, dass ihr im ersten Gespräch mit entweder der Location oder dem Cateringunternehmen eure Anforderungen klar äußert. Basierend auf diese Informationen kann euch gesagt werden, welche nachhaltigen Speisen auf eurer Hochzeit angeboten werden können. Und natürlich ist dieses Kriterium auch für die Berechnung des Preises essentiell.
Auf Regionalität achten
Wer einen kleinen Schritt weiter gehen möchte, der bezieht regionale Produkte in sein Menü ein. Solltet ihr in Gegenden außerhalb eures Wohnsitzes heiraten, dann ist es ja auch eine schöne Abwechslung regionale Köstlichkeiten kredenzt zu bekommen, die man womöglich noch gar nicht kennt. Ich habe hier zum Beispiel leckere Obstsäfte im Kopf, die nicht nur regional sind, sondern auch keine chemischen Zusatzmitteln beinhalten.
Müllvermeidung
Schon während der Menüplanung ist das Thema „Müll“ nicht zu vergessen. Müllvermeidung fängt schon beim Transport und der Verpackung der Produkte an. Ganz klar ist, dass regionale Produkte den kürzesten Lieferweg haben und somit am wenigsten CO2 verursachen. Viele Händler bieten ihre Produkte in biologisch abbaubaren Verpackungen oder sogar in Holzkisten an. Mir ist natürlich klar, dass man als Brautpaar nicht immer nachvollziehen kann, wo und wie eingekauft wird. Ich bin aber davon überzeugt, dass man durch Gespräche mit den Küchenchefs bzw. dem Catering Möglichkeiten findet, wie diese Wünsche bzw. Anforderungen umgesetzt werden können.
Müllvermeidung und -trennung ist ein weiterer wesentlicher Aspekt von nachhaltigem Essen auf Hochzeiten. Sollte es notwendig sein, Einweggeschirr zu benutzen, sollte man auf biologisch abbaubare Materialien zurück greifen (zB Strohalme aus Papier, Schalen aus pflanzlichen Fasern oder Holzplatten). Ansonsten ist darauf hinzuweisen, dass tatsächlich Müll getrennt werden soll. Im Eifer des Gefechts kommt es oft vor, dass solche Dinge bei Hochzeiten verabsäumt werden.
Speisen realistisch kalkulieren
Wie viel Müll bei einer Hochzeit übrig bleibt, ist abhängig von realistischer Kalkulation. Bei Hochzeiten sollte natürlich nie der Fall eintreten, dass Essen ausgeht. Auf der anderen Seite, sollte aber darauf geachtet werden, dass nicht viel weggeschmissen wird. Den Verbrauch realistisch zu kalkulieren ist die große Herausforderung. Wichtig ist hier: Stellt sicher, dass ihr die halbwegs finale Gästeanzahl wisst und informiert die Küche bzw. das Catering relativ kurz vor der Hochzeit darüber (je nach Anbieter ca. 1-2 Wochen davor).
Sollten Speisen übrig bleiben, besorgt schon im Vorhinein Boxen bzw. Tupperware (nicht unbedingt Alufolie), die eure Gäste beim Gehen mitbekommen. Das verringert nicht nur, dass Speisen im Müll landen, sondern eure Gäste haben auch noch ein Doggy Bag mit für die Heimfahrt bzw. das Katerfrühstück am nächsten Tag.
Beitragsbilder: Style Me Pretty, Im Hochzeitsfieber