Ein weiteres großes Thema bei Hochzeiten sind definitiv der Blumenschmuck und die Dekoration. Man möchte meinen, dass Blumen per se nachhaltig sind. Das stimmt zum einen, denn ohne viel Bearbeitung verrotten Blumen von Natur aus. Oft werden sie aber mit Drähten bearbeitet und mit Materialien kombiniert, die an sich nicht umweltfreundlich sind. Umweltfreundlich dekorieren – welche Möglichkeiten gibt es? Seht selbst:
Saisonale Blumen beziehen
„Blumen der Saison zu verwenden – beispielsweise Dahlien, Rittersporn, Astern und weitere Sommerblumen –, die ohne zusätzlichen Energieverbrauch erzeugt werden können, ist eines der wichtigsten Aspekte, die es bei nachhaltigem Blumenschmuck zu beachten gilt. Blumenwünsche wie zB Hortensien im Frühjahr oder Flieder im Herbst benötigen natürlich einen hohen Aufwand an Energie, um diese zur Blüte zu bringen,“ erklärt Florian Griessmaier von floral Garage in Wien.
Je exotischer die Blumen sind, desto weiter ist der Transportweg. Weite Transportwege verursachen mehr CO2 und beeinflussen den ökologischen Fußabdruck eures Blumenschmucks negativ. Florian Griessmaier weist auch auf den Umweltaspekt vor Ort hin: „Es werden oft hoch giftige Spritzmittel gegen die Schädlinge verwendet, welche im europäischen Raum schon lange verboten sind. Die Menschen dort müssen diese auch noch ohne jegliche Schutzausrüstung ausbringen.“ An die schlechten Arbeitsbedingungen in Dritte Welt Ländern möchte ich erst gar nicht denken.
TIPP: Lasst euch zeigen, welche Blumen an eurem Hochzeitstag Saison haben. Ihr werdet sicherlich etwas finden, das euch gefällt, ohne Blumen aus dem Ausland beziehen zu müssen.
Recyclingfähige Zusatzmaterialien verwenden
Nicht immer können Blumen lose verarbeitet werden. Schon gar nicht, wenn sie einen Tag lang frisch bleiben müssen. Eine Wasserversorgung der Pflanzen ist daher notwendig. Dazu verwenden Floristinnen und Floristen Steckschwämme. Laut Diana Dimitrova von La Primavera Blumenatelier gibt es mittlerweile biologische Produkte, die nach der Hochzeit von der Floristin bzw. dem Floristen entfernt und recycelt werden. Sie können sogar wiederverwendet werden. Selbiges trifft für Drähte zu. Diese sind zwar an sich nicht biologisch abbaubar, werden aber recycelt und zum Teil erneut verwendet.
„Für meine Hochzeitsblumen verwende ich keine Frischhaltemittel und sprühe die Sträuße und Gestecke auch nicht mit Blattglanz ein,“ erläutert Diana Dimitrova ihr Vorgehen in Sachen Nachhaltigkeit.
Zu guter Letzt ist es wichtig, dass ihr mit eurer Floristin bzw. eurem Floristen abklärt, ob sie oder er die Blumen auch kompostiert. Somit ist auch nach der Hochzeit dafür gesorgt, dass nachhaltig agiert wird.
TIPP: Besprecht nicht nur die Blumenart mit eurem Anbieter, sondern auch die Materialien, mit denen euer Hochzeitsschmuck bearbeitet wird.
Naturmaterialien für die Dekoration
Hin und wieder sollte man sich von der Natur inspirieren lassen. Umweltfreundlich zu dekorieren ist einfach: Holz, Früchte, Blumen, Blätter, aber auch andere Materialien können als Dekoration dienen. Hier könnt ihr auch selbst Hand anlegen und zu basteln beginnen. Beispielsweise könnt ihr alte Gurken-, Honig- oder sonstige Weckgläser auswaschen und mit einer (halbwegs umweltfreundlichen) Farbe bzw. einem Lack besprühen. Alternativ könnt ihr ökologische Wachsfolie verwenden. Diese gibt es in unterschiedlichen Farben und sie kann leicht auf Glas angebracht werden.
Ihr könnt Stoffbänder selbst zuschneiden und um die Gläser wickeln. Naturbast ist auch eine Möglichkeit, um eure Dekorationselemente zu verschönern. Naturbast gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Farben.
Dass ihr für all eure Basteleien Bio-Kleber verwenden solltet, versteht sich von selbst 😉
Beitragsbilder: Beverly Harisson, www.deerpearlflowers.com, www.theprettyblog.com