Wedding Design – Wie ihr eure Hochzeit persönlicher macht

Das Team im Studio W: Marina & Bettina

Hochzeitseinladungen, Menükarten, Namenskärtchen, Welcome Signs – all das und noch viel mehr umfasst der Begriff “Hochzeitspapeterie”. Wie all diese Elemente optisch in Szene gesetzt werden, wird Hochzeitsdesign bzw. Wedding Design genannt. Zwei Vertreterinnen dieser Berufe durfte ich vor Kurzem in ihrem Showroom in Wien besuchen und sie zu ihrer Tätigkeit befragen.

Marina Brooks ist Grafikdesignerin und hat sich mit andeverafter vor allem auf Hochzeitspapeterie spezialisiert. Bettina Baban ist als Eventdesignerin und -planerin unter Bettis Partywelt selbstständig und bietet alle ihre Mietartikel auch individuell anpassbar und personalisiert an. Gemeinsam teilen sie sich ihren Showroom Studio W im 23. Bezirk. Gleich beim Betreten merkt man, dass hier alles mit viel Liebe zum Detail und den Blick auf eine einheitliche Ästhetik gestaltet wird.

Was genau ist eigentlich Wedding Design?

Bettina: Das Wedding Design ist der Look & Feel einer Hochzeit – von der Vorbereitung bis zur Location am Tag der Hochzeit. Man könnte auch sagen, die Beziehung bzw. die Geschichte des Brautpaares auf deren Hochzeit bezogen. Dieser Aspekt soll durchgehend sichtbar sein.

Marina: Unsere Paare sind Detailliebhaber, manchmal können sie es noch gar nicht genau benennen, bis sie bei uns im Studio waren. Auf jeden Fall sind unsere Kunden Ästheten, denen das große Ganze sehr wichtig ist.

Wie seid ihr zu euren Berufen gekommen?

Marina: Ich habe Grafikdesign studiert und immer in Werbeagenturen gearbeitet, hatte aber immer schon das Verlangen mit selbstständig zu machen und meine Liebe zu Papier und Details auszuleben. Meine erste Hochzeit war eine klassische Boho-Scheunenhochzeit mit einem sehr lieben Brautpaar, die mit dem Endergebnis sehr glücklich waren. Danach gab es eine laufende Steigerung, weil ich irrsinnig viel in Marketing investiert habe. Manchmal denke ich, ich bin meine eigene Marketingagentur mit einem Nebenbusiness als Grafikerin, weil so viel Zeit in Werbung und Akquise fließt. Ich bin stolz, dass ich meinen Traum, Grafik mit etwas Haptischem zu verbinden, und Leuten Freude bereiten, verwirklichen konnte.

Bettina: Ich komme ursprünglich aus der Gastronomie und Hotellerie, dekorierte schon den Life Ball und arbeitete als F&B Managerin auf Kreuzfahrtschiffen. Nach meiner eigenen Hochzeit und der Geburt meiner Kinder habe ich während Corona eine Ausbildung zur Social Media Managerin gemacht und bin dadurch im Endeffekt wieder zurück zur Eventdekoration gekommen. Ursprünglich war mein Plan mich auf Events, Geburtstage, spezielle Feiern etc. zu spezialisieren – einfach, weil es in der Hochzeitsbranche schon so viel Angebot gibt. Relativ schnell habe ich dann aber gemerkt, dass ich mit professionellem Wedding Design eine Nische in der österreichischen Hochzeitsbranche erschließen kann. Ich biete meinen Paaren auch die Tagesbetreuung an, die sehr gerne gebucht wird und sich auch ideal mit dem Eventdesign ergänzt.

 

Das Wedding Design ist der Look & Feel einer Hochzeit – von der Vorbereitung bis zur Location am Tag der Hochzeit.

Bettina Baban

Was macht euch in der Zusammenarbeit mit euren Brautpaaren am meisten Spaß?

Bettina: Das Schönste ist es in die Tiefe zu gehen, jedes einzelne Detail gemeinsam zu entdecken, festzulegen und somit die Hochzeit ganz persönlich zu gestalten. Ich bin mit meinen Paaren immer offen und ehrlich, was auch oft für den ein oder anderen Lacher bei Gesprächen sorgt. Das schafft wahre Verbundenheit und viele emotionale und lustige, spaßige Momente.

Marina: Das erste Kennenlernen finde ich am spannendsten. Unterschiedlichste Charaktere kommen zu dir und haben unterschiedlichste Vorstellungen von ihren Hochzeiten. Es ist wie bei einer Wundertüte, man weiß nicht was drin ist, bis man sie aufmacht und sieht, was alles drin ist. Den Inhalt dieser Tüte erforschen wir dann gemeinsam im ersten Gespräch bei einem persönlichen Kennenlernen. Ich möchte zuerst herausfinden, was meine Paare ausmacht, was ihnen gefällt und was nicht. Danach starten wir gemeinsam in den Designprozess.

Bettina: Paare, die in das Studio kommen, interessieren sich für Hochzeitsdesign oder Papeterie und können sich hier erst mal umschauen und inspirieren lassen. Wir haben viele unserer Arbeiten hier ausgestellt und können interaktiv in Interaktion den Paaren direkt zeigen was möglich ist.

 

Ich bin stolz, dass ich meinen Traum, Grafik mit etwas Haptischem zu verbinden, und Leuten Freude bereiten, verwirklichen konnte.

Marina Brooks

 

Welche Tipps könnt ihr Brautpaaren bei Hochzeitsdekoration und -papeterie geben?

Marina:

  1. Frühzeitig planen und anfragen
    Hochzeiten erfordern viel Organisation und Dienstleister sind oft Monate im Voraus ausgebucht. Marina musste erst kürzlich zum ersten Mal absagen, weil sie keine Kapazitäten mehr hatte. Plant und kontaktiert eure Dienstleister daher so früh wie möglich, mindestens ein paar Monate, wenn nicht mehr, im Voraus.
  2. Bleibt euch selbst treu
    Lasst euch nicht zu sehr von Familie und Freunden reinreden, besonders bei der Papeterie. Eure Hochzeitseinladungen und Tagespapeterie sollten eure Persönlichkeit widerspiegeln und nicht den Geschmack anderer.
  3. Gezielt Anbieter auswählen
    Sucht euch ein paar unterschiedliche Anbieter aus, fragt zuerst euren Favoriten an – vielleicht klappt es ja gleich! Zu viele Anfragen verkomplizieren die Entscheidung oft nur. Vergleichen ist wichtig, aber reduziert eure Auswahl auf eine überschaubare Anzahl, um den Überblick zu behalten und die besten Entscheidungen zu treffen.

Bettina:

  1. Zeit & Budget einplanen
    Wenn ihr selbst dekorieren wollt, plant ausreichend Zeit und Budget ein. Es ist nicht zu unterschätzen wie viel Zeit es braucht, 10 bis 20 Tische aufzudecken und zu dekorieren, einen Traubogen in Szene zu setzen und alles für euch und eure Gäste ansprechend vorzubereiten. Es empfiehlt sich daher immer Hilfe vom Profi, denn ihr sollt an eurem Hochzeitstag nicht arbeiten, sondern ihn genießen.
  2. Unterstützung am Hochzeitstag einholen
    Wie schon angesprochen, empfehle ich, dass ihr euch am Tag der Hochzeit auf jeden Fall Unterstützung holt. Lernt eure Dienstleister im Vorfeld kennen, damit ihr sicher sein könnt, dass alles nach euren Wünschen abläuft und ich euren besonderen Tag entspannt genießen könnt.
  3. Design und Location im Einklang
    Unterschätzt nicht die Bedeutung eines durchgängigen Designs. Denkt bereits bei der Auswahl der Location an euer Hochzeitsdesign, denn ein roter Faden, der sich durch die gesamte Hochzeit zieht, schafft eine emotionale, harmonische und stimmige Atmosphäre.

Liebe Betti, liebe Marina, herzlichen Dank für dieses Interview!

Photos by: Rebecca Dimény & aschaaaphotography

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