Hochzeiten sind so unterschiedlich wie die Momente, in denen sie real werden. Real werden sie beim Heiratsantrag. Als Hochzeitsplanerin höre ich viele unterschiedliche und tolle Geschichten über die Verlobung meiner Paare. Heute möchte ich einige davon mit euch teilen. Drei Personen erzählen, wie sie diesen Moment erlebt haben:
Heiratsantrag im Sommerurlaub
Miriam erzählt: „Patrick und ich waren schon seit vier Jahren ein Paar und es war für uns vollkommen klar, dass wir für immer zusammenbleiben möchten. Es kam sogar vor, dass wir uns bei anderen Leuten als Mann und Frau vorstellten, jedoch hatte Patrick mir die Frage der Fragen bis dahin nie gestellt. Bei jedem Jahrestag, romantischen Abendessen oder Urlaub wartete ich darauf, dass er um meine Hand anhalten würde. Jedoch tat er das nie. Es war für ihn so selbstverständlich, dass wir zueinander gehören, dass er es nicht als notwendig ansah. Ich tat das aber schon. Daher wollte ich nicht länger warten und ergriff selbst die Initiative. Im Griechenlandurlaub war es dann soweit. Nach einem romantischen Essen inklusive Sonnenuntergang und Live-Band, konnte ich es nicht länger zurückhalten. Ich sagte ihm, dass ich so glücklich sei, dass wir einander haben, dass er mein Traummann sei und dass ich mir sicher bin, dass wir miteinander alt werden. Und dann schoss es aus mir raus – ohne Nervosität, ohne lange davor überlegt zu haben, wie ich die Frage genau formuliere – ich habe ihn einfach gefragt, ob er mich heiraten möchte. Er sah mich mit einem großen Grinsen an und antwortet „Natürlich, mein Schatz!“. Das war wirklich einer der schönsten Momente in meinem Leben. Ein Jahr später heirateten wir im kleinen Familienkreis – in Griechenland, in genau dem Restaurant, wo wir uns zuvor verlobt hatten.“
Und dann schoss es aus mir raus – ohne Nervosität, ohne lange davor überlegt zu haben, wie ich die Frage genau formuliere – ich habe ihn einfach gefragt, ob er mich heiraten möchte.
Der Antrag als nervliche Ausnahmesituation
Gar nicht so entspannt war hingegen Fabian, als er um Sophies Hand anhielt. Er hatte den Antrag monatelang geplant. Er bestellte einen Ring, buchte Flugtickets und überlegte sich penibelst genau, welche Frage er stellen würde. Sophie und Fabian hatten eine Fernbeziehung als Fabian beruflich in Hamburg lebte. Ab und an flogen sie nach Hamburg, um alte Freunde zu besuchen und dort sollte der Heiratsantrag stattfinden. Auf der Türschwelle der alten Wohnung, in der er gewohnt hatte, mit der Sophie ebenfalls viele schöne Erinnerungen verband. Es war nichts Ungewöhnliches, dass sie durch Hamburg spazierten, jedoch merkte Sophie bald, dass Fabian sich seltsam verhielt. Fabian erzählte im Nachhinein, dass er noch nie so nervös gewesen wäre. Er hatte regelrecht Bauchkrämpfe und konnte sich überhaupt nicht auf die unbeschwerte Unterhaltung, die die beiden führten, konzentrieren. Sein Fokus galt dem Heiratsantrag, dem penibelst einstudierten Text. Als sie bei der alten Wohnung ankamen, freute sich Sophie, die alte Umgebung wiederzusehen. Als sie an der Gegensprechanlage den Namen der neuen Mieter ihrer alten Wohnung ausfindig machen wollte, war es soweit. Fabian kniete sich mitten auf den Gehsteig und zog die Schatulle mit dem Ring aus der Hosentasche. Sophie drehte sich um und konnte es nicht glauben. Einige Sekunden sagte Fabian nichts, bis dann die Frage der Fragen über seine Lippen kam. Er kann sich nicht mehr daran erinnern, was er gesagt hatte, entspannte sich erst, als Sophie ein lautes „JA!“ ausschrie. Die Überraschung war geglückt – auch wenn Fabian wohl nicht genau das gesagt hatte, was er davor monatelang einstudiert hatte. Sophie erzählte, dass es die schönsten Worte waren, die er jemals zu ihr gesagt hat – auch, wenn sie sich selbst nicht mehr genau daran erinnern kann, weil es so schnell passiert ist und sie so aufgeregt gewesen war.
Er hatte regelrecht Bauchkrämpfe und konnte sich überhaupt nicht auf die unbeschwerte Unterhaltung, die die beiden führten, konzentrieren.
Wenn die Jugendliebe “Ja” sagt
Hans und Karin haben sich zu Beginn ihres Studiums kennengelernt und für Hans war schon bald klar, dass Karin die Frau seines Lebens ist. Daher zögerte er nicht lange und hielt um ihre Hand an. Als Studenten hatte er damals kein Geld, um einen angemessenen Verlobungsring zu kaufen, das würde er nachholen, wenn er erst einmal einige Monate gearbeitet hatte und das nötige Kleingeld dafür angespart hat. Ganz ohne Ring wollte Hans seiner Liebsten aber keinen Antrag machen und bewies Kreativität. An einem Sonntagnachmittag picknickten die beiden unter strahlendem Sonnenschein auf einer Blumenwiese. Für Hans war das der ideale Moment. Eine romantische Umgebung, zwei Pappbecher gefüllt mit Champagner (dafür hatte er sein Sparschwein geplündert), strahlender Sonnenschein und eine völlig entspannte Atmosphäre. Hans pflückte einige Wiesenblumen als Karin gerade auf der Picknick-Decke lag und die Sonnenstrahlen genoss. Mit etwas Geschick knüpfte er aus den Blumen einen Ring und hielt ihn Karin hin mit dem Satz „Karin, mit dir habe ich die Frau fürs Leben gefunden. Ich habe beschlossen, dass wir heiraten sollten. Sag ja!“ Überraschter konnte Karin nicht sein, hauchte aber ein „Ja, unbedingt“. Hans und Karin sind seit mittlerweile zwanzig Jahren glücklich verheiratet. Hans stand zu seinem Wort und schenkte Karin genau ein Jahr später einen Verlobungsring.
Ganz ohne Ring wollte Hans seiner Liebsten aber keinen Antrag machen und bewies Kreativität.
Bildquelle: Stocksnap